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Positive Psychotherapie

Auch wenn die Positive Psychotherapie voller humorvoller Ansätze steckt, so geht es in ihr NICHT um das allgemein bekannte „Positive Denken“

Der zentrale Begriff „positiv“ ist keine Wertung, sondern bedeutet entsprechend seiner ursprünglichen Bedeutung (lateinisch positum): das Tatsächliche, das Vorgegebene. Tatsächlich vorgegeben sind bei jedem Menschen nicht nur Konflikte und Störungen, sondern ebenso die Fähigkeiten und Lösungsstrategien. Die Positive Psychotherapie richtet also den Blick auf das Ganze und meint damit, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, eine Störung zu entwickeln, und gleichzeitig auch die Fähigkeit zur Gesundung besitzt. 

Die Positive Psychotherapie gehört als tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zu den Humanistischen Tiefenpsychologien (Psychodynamische Psychotherapie) und wird von zahlreichen Institutionen anerkannt (u. a. Landesärztekammer Hessen,  Europäische Gesellschaft für Psychotherapie (EAP), World Council for Psychotherapie (WCP), International Federation of Psychotherapy (IFP) sowie verschiedene nationale Körperschaften).

Im Jahr 1997 wurde eine Studie zur Qualitätssicherung der Positiven Psychotherapie in Deutschland abgeschlossen. Die Ergebnisse zeigen die hohe Wirksamkeit dieser Form der Kurzzeittherapie. Die Studie wurde mit dem Richard-Merten-Preis ausgezeichnet. 2006 erhielt der Begründer der Positiven Psychotherapie, Nossrat Peseschkian, das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Zu den Kernelementen der Positiven Psychotherapie gehören:

  • Das Positive Menschenbild
  • Das Prinzip Hoffnung
  • Die Konfliktbewältigung in 5 Stufen
  • Das Balance-Modell
  • Die Positive Umdeutung („Reframing“)
  • Das Differentialanalytische Inventar (DAI) („Kompetenz-Profil“)
  • Der Einsatz therapeutischer Geschichten

Ähnlich wie die Systemische Therapie und die Positive Psychologie nach Prof. Martin Seligman (University of Pennsylvania), konzentriert sich auch die Positive Psychotherapie nach Prof. Nossrat Peseschkian vor allem auf die Fähigkeiten und Ressourcen des Menschen. Es besteht keine dezidierte Störungslehre im Sinne traditioneller psychopathologischer Konzepte. Psychische wie auch psychosomatische „Störungen“ werden nicht als „krank“ oder „pathologisch“ angesehen, sondern als prinzipiell verstehbare Reaktionen auf innere und äußere Konflikte.

Darüber hinaus werden in der Positiven Psychotherapie Fähigkeiten und Kompetenzen des Menschen nicht nur näher definiert und klassifiziert, sondern auch im sogenannten Differentialanalytischen Inventar (DAI) („Kompetenz-Profil“) zusammengefasst und als elementare Methode im therapeutischen Prozess instrumentalisiert. So können zwischenmenschliche Konflikte näher spezifiziert und bearbeitet werden und auch kulturelle Unterschiede mit einbezogen werden.



Persönlich hat mich an der Positiven Psychotherapie fasziniert, dass sie einerseits Elemente und Techniken verschiedener Psychotherapiemethoden vereint, und andererseits einen strukturellen Rahmen bietet, in den sich mein Background als Kommunikationspsychologin und tiefenpsychologische Analytikerin der psychologischen Morphologie mühelos integrieren lässt.



Weitere Informationen zur Positiven Psychotherapie finden Sie hier:

Deutsche Gesellschaft für Positive und Transkulturelle Psychotherapie e.V. (DGPP): https://dgpp-info.de

World Association for Positive and Transcultural Psychotherapy e.V. (WAPP): http://www.positum.org



Wie ein Nichtschwimmer Angst hat, den Rettungsring freizugeben, um sich in ein Boot hineinheben zu lassen, hat der Klient Angst davor, seine bisherigen Muster und Selbsthilfeeinrichtungen aufzugeben, obwohl sie ihn in den Teufelskreis von Konflikten hineinmanövriert haben. Eine gute Therapie|Beratung unterstützt ihn dabei, diese Ängste zu überwinden und in seinem eigenen Tempo schwimmen zu lernen.